Das von Ultramarin unterstützte 470er-Team Simon Diesch (WYC Friedrichshafen) und Anna Markfort (VSAW Berlin) hat die interne deutsche Ausscheidung um die Fahrkarte zu den Olympischen Spielen gewonnen!
Die Entscheidung fiel praktisch in letzter Minute beim Medal Race der Europameisterschaft der 470er Mixed in Cannes (Südfrankreich). Vorausgegangen war ein nervenzerfetzendes Auf und Ab der Ergebnisse der beiden Teams, die am Ende an der Spitze einer sehr starken deutschen 470er-Gruppe noch für das Ticket in Frage kamen. Malte und Anastasiya Winkel (Schwerin/Kiel) segelten da ebenso einen vorletzten wie ersten Platz in den letzten drei Wettfahrten der Gold Fleet. Simon Diesch/Anna Markfort ging es ähnlich. Vor dem letzten Flottenrennen hatten sie in der EM-Wertung schon 20 Punkte Rückstand, lagen zehn Plätze hinter den Winkels. Doch das letzte Rennen brachte die Kehrtwendung: Simon und Anna waren als Fünfte im Ziel, die Winkels nur auf Platz 17. Damit landeten Diesch/Markfort in der EM auf Rang 13 – die Winkels waren aber als Zehnte gerade noch für das Medal Race am Sonntag qualifiziert. Mit einem sehr guten Ergebnis hätten sie die nötigen zwei Plätze noch gut machen können. Banges Warten war also für das Medal Race angesagt. Bei sehr wenig Wind dümpelten die 470er fast zwei Stunden auf dem Meer herum, ehe es doch noch zu einem Start kam. Wenige Minuten später war aber klar, dass die Winkels sich nicht mehr verbessern konnten. Sie kamen nur als Neunte ins Ziel, blieben damit in der Gesamtwertung auf Rang zehn der EM – und Diesch/Markfort hatten einen Vorsprung von zwei Punkten in der gesamten Olympia-Qualifikation gerettet! „Phänomenal! Das war wirklich ein Krimi. Wir haben alle mitgefiebert“, freut sich Sonja Meichle, dass Simon und Anna die Ausscheidung gewonnen haben.
Drei Regattaserien hatte der Deutsche Segler-Verband (DSV) als Ausscheidung für das Olympia-Ticket festgelegt: die WM im März, den World-Cup im April im Rahmen der „Trofeo Princesa Sofia“-Regatta (beide in Mallorca) und die EM jetzt in Cannes. Mit zwei vierten Plätzen in den Regatten vor Mallorca lagen vor der EM Simon Diesch und Anna Markfort fünf Punkte vor Malte und Anastasiya Winkel (Schwerin/Kiel) in Führung. Mit Rang zehn bei der EM für die Winkels und Rang 13 für Diesch/Markfort verkürzte sich der Abstand zwar auf nur noch zwei Zähler – genug für eine knappe, aber sportliche Entscheidung.
„Wir waren den ganzen Nachmittag am Bildschirm“, schildert Sonja Meichle die Anspannung der Fans zuhause. „Freud und Leid liegen da so nahe beieinander!“ Denn das zweite von Ultramarin unterstützte Team, Luise Wanser und Philipp Autenrieth (Hamburg/Augsburg), hatte nach der Vorrunde bei der EM aufgegeben. Zu groß war schon der Abstand der Weltmeister-Crew von 2022 auf die anderen deutschen Teams. „Das war für alle eine emotionale Achterbahnfahrt“, so Sonja Meichle weiter. „Aber toll, dass es eines unserer beiden Teams geschafft hat. Wir werden Simon und Anna weiter unterstützen. Jetzt drücken wir die Daumen und blicken Olympia schon ganz gespannt entgegen!“
Simon Diesch und Anna Markfort müssen noch vom DOSB nominiert werden. Die olympischen Wettfahrten werden Anfang August in Marseille stattfinden.