WYC feiert Medallienregen

FN – 20. November 2023. Bei einem Empfang feierte der Württembergische Yacht-Club die zahlreichen Erfolge seiner Segler. Ob Deutsche, Europa- oder Weltmeisterschaften – in vielen Disziplinen waren WYC-Mitglieder 2023 aufs Podest gesegelt. In Vertretung für den erkrankten Präsidenten Oswald Freivogel begrüßte Vizepräsidentin Jaqueline Egger-Buck viele Mitglieder im Clubhaus in Seemoos und ließ die Erfolge Revue passieren.

Bisher wurden herausragende Segler im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung Mitte März geehrt. Aber zum einen sind viele Sportler im Frühjahr schon längst wieder zu Vorbereitungen auf die Saison in wärmeren Gefilden unterwegs, erläuterte Egger-Buck den neuen Termin im November. Auch stünden in der Versammlung oft andere Themen im Vordergrund, Zeit für Gespräche mit den Top-Seglern bliebe den Mitgliedern da nicht wirklich. Und: „So viele Meistertitel und erfolgreiche Sportler gab es ganz selten.“

In der Tat sammelten die Seglerinnen und Segler des WYC in der Saison 2023 Titel und Medaillen beinahe am laufenden Band. Vom Jugend- bis zum Seniorenbereich waren sie erfolgreich. Der separate Termin ermöglichte auch, besondere Ergebnisse zu würdigen, die nicht in das formale Schema der Ehrenordnung des WYC passen. Wie etwa Wilfried Wesener und Florian Petrich, die bei der Langstreckenregatta „Ost-West“ von Bregenz nach Konstanz bei über 100 Schiffen mit einer alten Fahrtenyacht „Sayonara“ nach berechneter Zeit (so werden verschiedene Bootstypen miteinander verglichen und die individuelle Leistung einer Mannschaft beurteilt) auf den zweiten Rang kamen. „Ein sensationelles Ergebnis“, lobte Egger-Buck.

Einem Team, dem das Segeln von den Eltern in die Wiege gelegt worden war, gelang 2023 ein schöner Erfolg: Frederik Schaal und Felix Diesch wurden Deutsche Vizemeister in der 505er-Jolle. Ebenfalls Zweiter bei einer Deutschen Meisterschaft wurde Jonne Heimann in der Disziplin Formula Foil, dem Surfbrett mit den Tragflügeln.

Die „Sportplakette“ des WYC für herausragende Erfolge erhielten Finn Meichle (als Vorschoter von Hannes Wehrle, Jollensegler Reichenau) für den Sieg in der U17-Wertung bei der IDJM der 420er, Riko Rockenbauch und Moritz Dorau für Silber und Bronze bei der IDM der olympischen 49er-Jollen sowie Jan Vöster für Platz elf bei der WM im Formula Kite, dem Surfbrett mit dem Zugdrachen.

 

Mit der „Sportehrennadel des WYC“ zeichnete die Vizepräsidentin Thomas Zeller aus, der mit der Crew der „Starling Burgess“ bei der Weltmeisterschaft 2022 der 8mR-Yachten auf dem Genfer See auf den zweiten Platz insgesamt segelte und den Titel in der Sira-Klasse gewonnen hat. Dieses Jahr holte er Bronze in der Sira-Wertung. Fürs Foto neben Zeller zu stehen, freute Egger-Buck besonders – hatte sie doch als Jugendliche bei ihm das Segeln gelernt.

Gleich mehrere Medaillen haben Sophie Schneider und Victoria Egger geholt. Die beiden 15 und 16 Jahre alten Mädchen segeln seit einem Jahr miteinander im vorolympischen 29er. Bei der EM 2023 in Stockholm holten sie Silber in der U17-Wertung, gewannen bei der IDJM in Greifswald die Frauen-Wertung und holten dort auch Gold in der U17-Wertung.

Bei einem turbulenten Schlusstag mit nicht weniger als sieben Wettfahrten bei der Deutschen Meisterschaft der olympischen 49er FX-Klasse in Tutzing errangen Katharina Schwachhofer und Elena Stoltze den Titel. Vom WYC gab es jetzt noch die Sportehrennadel obendrauf.

„Eigentlich hatte er sich schon aus der aktiven Zeit verabschiedet und sich wieder voll seinem Jura-Studium gewidmet“, leitete Jaqueline Egger-Buck zum letzten zu ehrenden Segler über. Die Rede war von Simon Diesch, der nach der vergeblichen Olympia-Kampagne für Tokyo nun wieder ein ganz heißes Eisen für den Startplatz im 470er für Olympia 2024 ist. Diesch gewann mit Anna Markfort ( VSaW Berlin) die Kieler Woche, wurde Vize-Europameister und Achter bei der WM. Persönlich überreichen konnte sie die „ große Sportehrennadel des WYC“ nicht, denn die beiden trainieren gerade in Lanzarote. Per Video-Botschaft meldeten sie sich direkt aus dem Boot.

Per Grußwort meldete sich auch Präsident Freivogel aus der Klinik. Es sei ihm ein besonderes Bedürfnis, ein Dankeschön an zuverlässige Partner des Vereins auszusprechen. Namentlich ließ er in der von seiner Vizepräsidentin verlesenen Botschaft Sonja und Clemens Meichle (Ultramarin), Robert Junker (F61 Wohnbau) sowie Peter Buck (Fränkel AG) nennen. Während Egger-Buck als sichtbares Zeichen des Dankes den druckfrischen WYC-Wandkalender mit spannenden Segelmotiven überreichte, ergriff Peter Buck das Wort. Wenn man höre, „was die jungen Menschen für den Württembergischen Yacht-Club einfahren, da bleibt einem fast die Luft weg“, war Buck beeindruckt von den Leistungen. Kinder würden begeistert trainieren, wenn sie tolle Trainer und einen tollen Club haben. „Der Club kann stolz sein auf solche Sportler“, so Buck. Mit den Worten „ohne Moos nichts los“ überreichte er dem Verein eine weitere Förderzusage der Fränkel-Stiftung.

Gaby Kromer-Schaal, Präsidentin des Segelverbandes Baden-Württemberg, betonte die enge Zusammenarbeit des Landesverbands mit dem WYC. Von 43 Kadermitgliedern in Baden-Württemberg kommen 22 aus dem WYC, „mehr als die Hälfte“, stellte sie fest. Sie freute sich auch über die gelebte Gleichberechtigung: „Das sind elf Mädchen und elf Jungs, die hier eine tolle seglerische Heimat gefunden haben!“

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